RADKULTOUR

RÜCKENWIND FÜR DIE FREIE SZENE

Die zweite RadKulTour steckt in den Startlöchern.
Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr verwandelt sich auch 2022 die rund 25 Kilometer lange Radroute „Das grüne Netz“ in eine riesige Kulturbühne. An mehr als 70 Orten entlang der beliebten Radler-Freizeitstrecke treten über 200 lokale Künstler*innen aus verschiedenen Bereichen auf.

Viele Akteure aus der Freien Szene sind dem Aufruf des Bielefelder Kulturamts gefolgt und haben sich für das Festival beworben. Der Shademakers Carnival Club beispielsweise ist mit einer Performance genauso dabei wie das inklusive Theater Götterspeise. Beim Kommando Ukulele geht’s gekonnt musikhistorisch zu – und mehrstimmig wie auch beim Chorensemble Can Carmina. Speziell für Jüngere tritt das Bücherfahrrad „Bookbike“ in Aktion. Kindgerechtes gibt es auch vom Figurentheater Donnerknispel oder mit Dr. Clown, einer Gruppe von Klinikclowns aus OWL. Kurzum: Das Spektrum bei der zweiten RadKulTour ist groß.
„Wir freuen uns sehr, dass auch in diesem Jahr zahlreiche Akteure aus den unterschiedlichen Bereichen wie Musik, Theater, Bildende Kunst, Tanz oder Literatur entlang der Route auftreten werden“, betont Matthias Koch vom Kulturamt Bielefeld. Die Auftrittsorte liegen erneut mehrere hundert Meter voneinander entfernt, sodass sich alle radelnden Besuchernnen ihr persönliches Kulturprogramm zusammenstellen können. Einige Passagen sind auch für Fußgängerinnen oder Rollstuhlfahrerinnen geeignet. Mit dem Veranstaltungsformat setzt das Kulturamt zusammen mit Bielefelder Künstlerinnen, Kreativen und Kulturinitiativen erneut ein Zeichen für die beeindruckende Vielfalt der lokalen Kulturszene und für ein starkes Umweltbewusstsein.

Sonntag, 4.9., ab 14 Uhr, Eintritt frei
Auftakt am Rathausplatz, 14 Uhr | Finale am Siegfriedplatz mit Live-Musik und Walk-Acts, ab 18 Uhr. Zu den genauen Auftrittsorten entlang der Strecke erscheint im Vorfeld der Veranstaltung eine Übersichtskarte.
www.kulturamt-bielefeld.de.


KULTUR ERFAHRBAR MACHEN

Interview mit Matthias Koch (Kulturamt Bielefeld)


Warum sind Radfahren und Kultur so eine gute Verbindung?
Radfahren und Kulturerleben entfalten im Rahmen der RadKulTour ihren ganz besonderen Charme, da sich beide Aktivitäten gegenseitig stärken und neue, temporäre Kulturorte sowohl durch die Akteure, als auch durch das Publikum ‚durch eigenen Antrieb‘ erschlossen werden.

Was ist der Grundgedanke hinter dem Projekt?
Mit dem Veranstaltungsformat setzt das Kulturamt zusammen mit Bielefelder Künstlerinnen, Kreativen und Kulturinitiativen erneut ein Zeichen für die beeindruckende Vielfalt der lokalen Kulturszene und für ein starkes Nachhaltigkeitsbewusstsein und ökologische Sensibilität. Die Premiere 2021 hat gezeigt, dass dieser unkonventionelle Aktionstag für viele Menschen einzigartige Stadt- und Kulturlandschaften zwischen Stadtzentrum und Obersee auf klimafreundliche Weise erfahr- und erlebbar macht.

Wie wurde die erste Radkultur vom Publikum angenommen?
Als Fazit aus vielen Rückmeldungen von Besucherinnen kann festgehalten werden: Die Veranstaltung war ein spektakulärer Erfolg. Mehrere Tausend Bielefelder*innen genossen einen wahrhaft „bewegenden“ kulturellen Tag. Da sich sämtliche Aktionen in der freien Natur, auf Wiesen, im Wald, aber auch an und sogar in Bachläufen abspielten, war das Gelingen der Veranstaltung sehr stark vom Wetter abhängig. Umso schöner, dass der Veranstaltungstag ein sonniger Spätsommertag war.
Exemplarisch ein Zitat von Seiten des Publikums: „Liebes RadKulTour-Team, ich wollte mich nur ganz herzlich für die tolle Veranstaltung gestern bedanken. Ich bin mit meinem Mann und meinem 7-jährigen Sohn die ganze Strecke gefahren und wir waren alle begeistert! Es gab Ecken, die wir gar nicht kannten und wir werden die Strecke bestimmt demnächst noch einmal abfahren. Richtig toll organisiert und von den Veranstaltungen her für jeden was dabei. Dickes Lob und ein großes Dankeschön!“

Gibt es Neuerungen?
Novum in diesem Jahr: Am Rande der Route liegt an der Oldentruper Straße das Gelände der Rochdale Kasernen, welches in den Sommermonaten im Rahmen des Regionale-Projektes „Transurban Residency“ kulturell bespielt wird. Dieser Kulturort auf Zeit wird am Tag der Veranstaltung mit in die RadKulTour eingebunden. Als zweite Neuerung und regionale Erweiterung findet die RadKulTour in Kooperation mit dem interkommunalen Regiopole-Netzwerk in weiteren Nachbargemeinden statt. So lädt Werther ebenfalls am 4. September dazu ein, Radfahren und Kulturgenuss zu verbinden: mit einem Rundkurs u. a. entlang des Museums Peter August Böckstiegel zum Skulpturen-Pfad. Halle (Westf.) und Steinhagen folgen 17. September mit einem gemeinsamen Programm.


Interview: Stefanie Gomoll
Foto: Klaus Hansen

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